Was macht ein Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom?
Der Beruf der Naturheilpraktikerin und des Naturheilpraktikers hat in der Schweiz eine lange Tradition und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Heute sind ca. 2’500 Naturheilpraktiker und Naturheilpraktikerinnen in allen Kantonen tätig. Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom ist eine Fachperson im Gesundheitswesen, welche basierend auf einem alternativmedizinischen Gesamtsystem Menschen bei gesundheitlichen Störungen behandelt, berät, begleitet und unterstützt. Dazu nimmt sie/er eine medizinische Einschätzung vor, die sicherstellt, dass mit alternativmedizinischen Therapiemitteln ohne Gesundheitsgefährdung wirksam gearbeitet werden kann und dass die Patientinnen und Patienten kompetent durch verschiedene Krankheitsphasen geführt werden. Das seit 2015 mögliche eidgenössische Diplom garantiert ein einheitliches Niveau und eine hohe Behandlungsqualität.
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom ist eine Gesundheitsfachperson, die Krankheiten mit den Mitteln ihres Fachgebiets feststellt, lindert und zur Heilung anregt. Eigenverantwortlich behandelt, berät, begleitet und unterstützt sie Menschen bei akuten und chronischen Gesundheitsstörungen auf der Grundlage von alternativmedizinischen Behandlungskonzepten.
Eine Betreuung und Behandlung durch die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, den. Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom nehmen Menschen jeden Alters in Anspruch, z.B.:
Die Dienstleistungen der Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, des Naturheilpraktikers mit eidg. Diplom werden von Personen mit unterschiedlichen Erwartungshaltungen in Anspruch genommen. Grundsätzlich können die beiden folgenden Patientengruppen unterschieden werden:
Sie erwarten eine umfassende alternativmedizinische Gesundheitsabklärung und Behandlung, einschliesslich einer medizinischen Einschätzung, die sicherstellt, dass mit den vorhandenen Therapiemitteln ohne Gesundheitsgefährdung wirksam gearbeitet werden kann. Zudem vertrauen sie auf eine entsprechende Patientenführung, welche bei Nichtzuständigkeit oder ernsten medizinischen Situationen unverzüglich die Weiterweisung an ärztliche Fachpersonen gewährleistet.
Gemeinsame Ziele der Alternativmedizin sind die Aktivierung und Stärkung der Selbstregulation sowie die Lenkung von Genesungsprozessen hin zu einem natürlichen Heilungsverlauf und zur Stärkung der Ressourcen und Gesundheitskompetenzen der Patientinnen und Patienten. Alternativmedizinisches Handeln vollzieht sich im Rahmen einer entsprechenden Fachrichtung, welche ein eigenes Gesamtsystem im Sinne der AM-Grundlagen darstellt: OdA Grundlagen AM (PDF)
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom ist in der Lage:
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom arbeitet auf der Ihre/seine Kernkompetenzen im Handlungsbereich «Alternativmedizinisch Handeln» fachrichtungsspezifisch:
Ayurveda – die Wissenschaft vom langen Leben – ist eine aus Südasien stammende, jahrtausendalte Gesundheitslehre. Im Ayurveda sind innere Harmonie und das Gleichgewicht aller im Körper wohnenden Kräfte die Grundlage für ein erfülltes und gesundes Leben. Das harmonische Zusammenspiel der bioenergetischen Prinzipien (Vata, Pitta, Kapha) wird gefördert und trägt so zum Wohlbefinden und zur Überwindung von Erkrankungen bei. Die praktische Anwendung des Ayurveda fördert eine gesunde und ausgewogene Entwicklung aller Aspekte des Lebens, damit Heilung und Krankheitsvorbeugung stattfinden kann. Dies beinhaltet auch die Spiritualität als wesentliche Voraussetzung für vollkommene Gesundheit. Die ganzheitlich orientierte Diagnosefindung mündet in vielfältige ayurvedische Behandlungsansätze: Pflanzenheilkunde, Entschlackungs- und Reinigungstherapien, Ernährungsregulierung, Massage-, bzw. manualtherapeutische Behandlungen, Harmonisierungsverfahren. Im Gegensatz zur Ayurvedatherapie (im Rahmen des Berufsbildes Komplementär Therapie) wird in der Ayurveda-Medizin eine komplette ayurvedisch-medizinische Diagnose (inkl. Puls-Diagnose) erstellt, es werden ayurvedische Arzneimittel verordnet und auch invasivere Behandlungsmethoden angewendet. Ausserdem gibt es keine Behandlungseinschränkungen auf funktionelle Krankheitszustände. Äusserliche Behandlungen werden indes oft an Komplementärtherapeut/innen delegiert, die Ayurvedatherapie praktizieren.
Die Homöopathie ist eine eigenständige, über 200 Jahre alte, in sich geschlossene ganzheitliche Heilmethode, bei der nach feststehenden Regeln Einzelarzneimittel angewendet werden. Die zentralen Säulen des homöopathischen Heilsystems sind – „die Lebenskraft als ursächliches Lebensprinzip“, „das Ähnlichkeitsgesetz“, „die Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen“ und „die Potenzierung der homöopathischen Arzneimittel“. Die Homöopathie charakterisiert sich insbesondere über das Ähnlichkeitsgesetz, welches festschreibt, dass eine Krankheit mit einem Mittel behandelt werden muss, das beim Gesunden ähnliche Symptome hervorruft, wie sie der Kranke zeigt. Die Homöopathie erfasst den gesundheitlichen Zustand des Patienten gemäss ihren Grundsätzen und unter Einbezug der pathologischen Befunde in ausführlichen Anamnesegesprächen. Sie behandelt Patientinnen und Patienten mit potenzierten homöopathischen Einzelarzneimitteln aus dem pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Naturreich.
Die Traditionelle Chinesische Medizin wurde vor 2300 Jahren begründet und seither laufend weiterentwickelt. Die zentralen Grundkonzepte der Chinesischen Medizin sind die Yin-Yang-Theorie, die Theorie der fünf Wandlungsphasen sowie der drei Schätze JING (Essenz), QI (Energie) und SHEN (Geist). Aufbauend auf diese Grundkonzepte werden in der TCM Krankheits- oder Disharmonie Muster der Patientinnen und Patienten erkannt und differenziert. Es werden daher nicht Krankheiten, sondern immer individuelle Disharmonie Muster therapiert. Zu den therapeutischen Methoden der TCM gehören die Akupunktur und Moxibustion, welche Körperfunktionen gezielt über spezifische Punkte an der Körperoberfläche beeinflussen; die Arzneimitteltherapie, welche pflanzliche, mineralische und tierische Stoffe beinhaltet; die Diätetik; die Ernährung nach den «fünf Elementen»; die Tui Na Massage sowie Qi Gong, welche beide darauf abzielen, den Qi-Fluss wieder in Einklang zu bringen respektive zu harmonisieren.
Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN) ist ein seit über 2500 Jahren historisch gewachsenes, natürliches, empirisches Heilsystem. Der bekannteste Teil des theoretischen Konzepts baut auf Vorstellungen der griechischen Antike auf. Die vier „Elemente“ waren (und sind) dabei als dynamische Prozessphasen einer Ganzheit – des Holons – gedacht, welche den Menschen genauso umfasst wie seine lebendige Umwelt. Daraus entwickelte sich die Humoralpathologie, die die vier Säfte als Wirkprinzipien auffasst, welche je nach Mischung und 'Reinheit' Gesundheit (Eukrasie) oder Krankheit (Dyskrasie) zur Folge haben. Neuere Teile der TEN stammen aus der Volksmedizin, z.B. von Hildegard von Bingen, Paracelsus, Sebastian Kneipp, Johan Schroth, Wilhelm Heinrich Schüßler oder Alfred Pischinger. Sowohl aus natur- wie auch aus geisteswissenschaftlicher Sicht werden heute Konzepte und Methoden der TEN auf ihre Wirksamkeit und Konsistenz hin untersucht und entsprechend weiterentwickelt. Ziel aller TEN-Interventionen ist es, den ganzen Menschen in seiner Adaptions- und Regulationsfähigkeit wiederherzustellen. Die „Diätetik“ als Beratung in der „Kunst der Lebensführung" hat dabei einen hohen Stellenwert. Sie soll helfen, schädliche Gewohnheiten und Lebensumstände nach Möglichkeit aufzulösen. In der Therapie werden vor allem „natürliche“ Mittel eingesetzt wie physikalische Therapien, Ernährungskorrekturen und Bewegungstherapien, dazu sogenannte Ausleitungsverfahren und verschiedene manuelle Therapien. Die Heilpflanzenkunde in verschiedenen Arten der Aufbereitung und Anwendung sind ein zentraler Pfeiler der Therapie. Ergänzend zu traditionellen Therapiemitteln werden auch moderne, technologiegestützte Therapieverfahren angewendet wie etwa biophysikalische Informationstherapie (Bioresonanz), Bioenergetik oder Magnetfeldtherapie.
Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom, der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom bietet alternative Behandlungsmöglichkeiten von Gesundheitsstörungen an. Dieses Angebot wird in zunehmendem Mass von der Bevölkerung genutzt und trägt zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheit, Selbstverantwortung und Gesundheitskompetenz bei.
Die Ausbildungsdauer zum Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom liegt derzeit bei 6-10 Semestern. Die Ausbildung kann als Vollzeit- oder Teilzeitstudium erfolgen.
Für die Zulassung zur Höheren Fachprüfung (HFP) sind folgende Modulabschlüsse erforderlich:
Der Titel Naturheilpraktiker(in) mit eidgenössischem Diplom ist ein schweizweit anerkannter und geschützter Titel. Dieses eidgenössische Diplom wird über eine Höhere Fachprüfung (HFP) erreicht. Es gibt vier anerkannte Fachrichtungen mit offiziellem Titel:
Ausschliesslich diese geschützten Titel mit einer der vier aufgeführten Fachrichtungen entspricht dem hohen Qualitätsstandart einer höheren Fachprüfung (HFP).
Der Stundenlohn eines Naturheilpraktikers mit eidgenössischem Diplom liegt in der Regel zwischen 144 - 168 CHF. Je nach Kanton variieren die Stundensätze. Zum Beispiel liegt der Tarif im Kanton Luzern im Schnitt etwas tiefer als im Kanton Zürich. Weiter können kosten-intensive Einrichtungen für technische Apparaturen wie Laser-Akupunktur oder einige Bioresonanz-Geräte den Stundentarif beeinflussen. Weiterer Faktor für die Kostenbildung ist das Zeitmanagement der Konsultationen.
Der Lohnrechner des Bundesamtes für Statistik ergibt einen Mittelwert von brutto 9600 CHF/Mt. mit folgenden Einstellungen:
Die Auslagen für den selbstständigen Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom sind folgende: Amortisierung der Ausbildungskosten, Praxismiete, Verbandsmitgliedschaften-Gebühren, jährliche Registrierungsgebühren bei EMR, ASCA, EGK und andere, diverse Versicherungen, Altersvorsorge, jährlich obligate Fort- und Weiterbildungen, Praxismaterial, Einrichtung, Praxisreinigung, EDV (+Abrechnungswesen Bsp. Ärztekasse – Kommissionen), zusätzlicher Zeitaufwand für Terminmanagement u.a. Die Abzüge dafür betragen etwa 1/3 des Brutto-Einkommens.
Naturheilpraktiker/innen mit eidg. Diplom arbeiten in der Praxis öfter Teilzeit und engagieren sich weiter in Bereichen der Gesundheit, Bildung u.a.
Unternehmen auch Sie etwas gegen Ihre Beschwerden und vereinbaren Sie einen Beratungstermin.
Termin vereinbarenSie sind hier: